Sehkraft

Stress – Auswirkung auf Sehkraft

Stress kann Sehkraft beeinträchtigen

Wer viel Stress hat, kann eher seine Sehkraft einbüßen. Bei Sehkraftverlusten sollte daher ein besonderes Augenmerk auf das Thema Stress und Stressabbau gelegt werden.

Laut dem Institut für Medizinische Psychologie an der Universität Magdeburg gibt es dafür deutliche Hinweise. Eine Metaanalyse von Forschungsergebnissen und klinische Berichten zeigte, dass sich kontinuierlicher Stress und dadurch langfristig erhöhte Cortisolwerte negativ auf das Auge und das Gehirn auswirken. Das vegetative Nervensystem ist unausgegelichen. Die Blutgefäße werden fehlreguliert. Hierdurch steigt der Augeninnendruck.

Während viele Patienten vermuteten, dass psychischer Stress zu ihrem Sehverlust beigetragen habe, gibt es nur relativ wenige wissen­schaftliche Berichte, die das Verhältnis von Stress, Sehverlust und Wiederherstellung des Sehvermögens betrachteten.

Der Mensch ist durch die moderne Lebensweise, die seinem Naturell so gar nicht entspricht, ständiger Herausforderung ausgesetzt. Hierzu zählen z.B. Bewegungsmangel, falsche Ernährung mit hochkalorischen, raffinierten Lebensmitteln, Reizüberlutung durch Medien und Werbung, Konsumzwang. Aber auch und zunehmende schulische oder berufliche Belastungen mit Tendenz zum persönlichen Rückzug und Mangel an sozialen Kontakten führen zu dauerhafter Stressbelastung.

Der Cortisol-Spiegel (in Blut und Speichel) unterliegt einer zirkadianen Rhythmik. Als Anpassung an die bevorstehende Tagesbelastung zeigt der Cortisol-Spiegel einen Peak nach dem Aufstehen am Morgen einen kontinuierlichen, kaum Schwankun- gen unterworfenen Rückgang im Tagesverlauf mit etwas höherem Mittagswert, einem Minimum am Abend und einem erneuten Anstieg über Nacht. Chronische Belastungssituationen sowie erhöhte Stressempfindlichkeit können zu verstärkter Cortisol-Ausschüttung auch am Tage führen. Ist die physiologische Rhythmik gestört, kann hierdurch ein Ungleichgewicht im Zusammenspiel von Hormonen und Neurotransmittern entstehen.

Bei der Gehirnaktivität wirken dauerhaft erhöhte Cortisolwerte nevernzellschädigend. Hiervon werden altersbedingte Verschlechterung von Merkfähigkeit und Konzentration noch beschleunigt. Die Reduzierung der durch Stress ausgelösten Cortisolmengen durch körperliche Bewegung, Entspannung und Anspannung im Wechsel, z.B. bei autogenem Training und Denksport, ist entscheidend für die Erholung und Regeneration der Gehirnzellen.

Quelle: aerzteblatt.de 17.7.2018