Vitamine & Gesundheit
Wenn es um gesunde Ernährung geht, und dabei ganz besonders um Vitamine, wird immer wieder darauf hingewiesen: „Wir brauchen keine (zusätzlichen) Vitamine, wir haben genug Obst und Gemüse.“ Beides ist nicht wirklich richtig. Natürlich brauchen wir Vitamine. Wir haben auch durchaus auch genügend Obst und Gemüse. Allerdings sind Obst und Gemüse nicht alleine ausreichend, wenn es um die Versorgung mit Vitaminen geht.
Der Hinweis in der Nationalen Verzehrstudie, das in Deutschland kein Vitaminmangel besteht, ist nur die halbe Wahrheit. In Deutschland ist das Auftreten eines klinisch sichtbaren Vitaminmangels tatsächlich selten, auch wenn über eine Zunahme an Rachitis bei Kindern berichtet wird.
Der klininisch sichtbare Vitaminmangel steltt ein Endstadium dar. Je nach Vitamin hat sich dieses über mehr oder weniger lange Zeit entwickelt. Dass bis zu dieser Entwicklung die unzureichende Versorgung mit Vitaminen durchaus Krankheitswert haben kann, wird mangels geeigenter analytischer Verfahren oft nicht festgestellt.
Bedarf und Empfehlung von Vitaminen
Mit der Entdeckung der Vitamine konnten viele Mangelkrankheiten geheilt werden. Daher stellt sich die Frage, wie sich ein Vitaminmangel durch Ernährung verhindern lässt. Ebenfalls ist die Frage, wie viel der Mensch braucht, um ausreichend versorgt zu sein, wichtig.
Der sogenannte geschätzte mittlere Bedarf (estimated average Requirement, EAR) ist eine grobe Schätzung. Sie beruhen auf Erkenntnissen von Wissenschaftlern, die die Vitamine in den 1930er Jahren entedeckten. Sie gilt als Mittelwert für die Aufnahme eines Vitamins bei einer gesunen erwchsenen Bevölkerung. Innerhalb der so dargestellten Norm haben diejenigen ein steigendes Risiko für die Entwicklung einer Mangelerkrankung, die unterhalb des Mittelwertes liegen.
Bei den etablierten EAR-Werten ist zu berücksichtigen, dass sich die Ernährung der Menschen vor 30-40 Jahren von der heutigen in vielen Facetten unterschied. Es gab weder Tiefkühlkost oder Fast-Food.
Die Empfehlungen haben sich seither nur wenig verändert. Manche Werte, wie für die Folsäure, hat man nach unten korrigiert. Andere dagegen, wie für Vitamin D, erheblich nach oben. Streng genommen sind die Empfehlungen nur als Orientierungshilfe geeigent. Was der Einzelne braucht, in welchem Lebensabschnitt wie viel und ganz besonders bei Krankheiten, ist sehr individuell.