Schlafstörung

Wenig Schlaf stört Entgiftungsprozesse

Entgiftungsprozesse im Gehirn in REM-Phasen

Wer zu wenig schläft, stört Entgiftungsprozesse in seinem Gehirn. Dies berichtet der Schlafforscher Prof. Hans Förstl auf dem „Pharmacon“-Kongress in Schladming im Januar 2018. Altersbedingte Schlafveränderungen treten bei jedem Menschen auf. So nehmen die REM-Phasen („rapid eye movement“) allmählich ab. Diese sind für die Regeneration und Erholung nötig.

Im Tiefschlaf erweitert sich das Interstitium – das ist der Raum zwischen den Gehirnzellen, der mit Hirnwasser gefüllt ist. Dadurch werden überflüssige Stoffwechselprodukte doppelt so schnell aus dem Hirngewebe in Gehrinvenen abgegeben und anschließend abtransportiert.

Schlafmittel haben betäubende Wirkung und stören die Schlafphasen

Es ist möglich, dass gesunder Schlaf über diesen Vorgang Altersdemenz vorbeugt. Vor langfristig eingenommenen Schlafmitteln warnte Prof. Förstl. Sie fördern keinen gesunden Schlaf, sondern haben eher einen betäubende Wirkung. Der Ablauf der Schlafphasen wird durch die Medikamente gestört und die Reinigung des Gehirns verhindert.

Schlaf – die wichtigste Auszeit

Bei Schlafstörungen oder wenig erholsamen Schlaf bieten sich einige Strategien an.

Am Abend gilt: Zwei Stunden vor dem Zubettgehen sollten Sie nicht mehr bei hellem Licht sitzen. Hier inbegriffen ist auch das Arbeiten am Computer. Das Gehirn soll zur Ruhe kommen.

Rückblick auf den Tag: Machen Sie einen positiven Tagesrückblick. Was haben Sie alles erledigt? Vielleicht sogar mehr als Sie sich ursprünglich vorgenommen hatten? Sie haben Ihr Bestes gegeben. Morgen früh stehen Ihnen wieder alle Möglichkeiten offen, ein Neubeginn, eine neue Chance. Sie betreten die Bühne des Lebens wieder mit neuer, unverbrauchter Energie.

Kein Alkohol: Alkohol ist keine Einschlaffhilfe, sondern stört bei fast allen Menschen den natürlichen Schlafrhythmus, weil er den Übergang zum erholsamen, tiefen Schlaf verhindert.

Matratzen-Check: Wie alt ist Ihr Bett bzw. Matratze? In Matratzen sammeln sich Staub, Schimmel und Schweiß an, und irgendwann sind sie auch durchgelegen. Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens im Bett. Eine Matratze, die älter als 10 Jahre ist, hat auch vielfach ihre Stützfunktion verloren.

Quelle: www.deutsche-apotheker-zeitung.de 17.1.2018

Rushing-Woman-Syndrom, Dr. Libby Weaver